Gyn-Depesche 3/2005

Apnoe durch Ductus-thyroglossalis-Zyste

Wenn Säuglinge an Atemnot leiden, muss man auch an mögliche kongenitale Anomalien wie Zysten eines persistierenden Ductus thyroglossalis denken.

Ein drei Wochen alter männlicher Säugling wurde mit intermittierender Apnoe und Zyanose in die Notaufnahme gebracht. Er zeigte weder anomale Bewegungen noch Symptome einer Atemwegsinfektion oder Fieber. Die Apnoe-Episoden waren aufgetreten, während der Junge schrie, und spontan zu Ende gegangen. Die Eltern gaben an, das Atmen des Kindes sei nachts "geräuschvoll". Bei der Untersuchung war der Junge unauffällig. Als man einen venösen Zugang legen wollte, wurde der Säugling plötzlich zyanotisch, hypoton, apnoisch und bradykard, sodass man für eine Nacht einen Endotrachealtubus legen musste. Weitere Untersuchungen ergaben schließlich eine 8 mm große Zyste des Ductus thyroglossalis, der sich in diesem Fall nicht zurückgebildet hatte. Die Zyste wurde einer Marsupialisation unterzogen; der Junge konnte zwei Tage später in gutem Zustand entlassen werden. Solche Zysten am Zungengrund können bei Stress oder in entsprechender Positionierung des Säuglings zu schwerer Atemnot führen. (EH)

Quelle: Diaz, MC: A thyroglossal duct cyst causing apnea and cyanosis in a neonate, Zeitschrift: PEDIATRIC EMERGENCY CARE, Ausgabe 21 (2005), Seiten: 35-37

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