Sekundäre Analyse einer randomisierten Studie

Gyn-Depesche 6/2013

Atonie- und PPH-Risiko nach vaginaler Geburt „durchleuchtet“

Vier Gynäkologen und zwei Biostatistiker der Universität von Alabama in Birmingham werteten Daten einer Studie zur Wirksamkeit von drei Oxytocin-Dosen in der Prävention postpartaler Hämorrhagien (PPH) aus, um Risikofaktoren für Uterusatonie und PPH zu ermitteln. Einige Ergebnisse müssen noch verifiziert werden.

Die PPH-Inzidenz in Industrieländern nimmt zu (USA 1994 2,3%; 2006 2,9%). Uterusatonie kann für bis zu 80% der Fälle verantwortlich sein. Sie ist schwer vorhersagbar. Über viele Risikofaktoren für Atonie und PPH ist berichtet worden, Art und Anteil am Risiko variieren in den Studien. Störfaktoren können eine Rolle für die Unterschiede spielen; zudem können echte Risikofaktoren in manchen Untersuchungen wegen mangelnder Größe übersehen werden. Die Autoren wandten in ihrer Studie daher auch sta­tis­­tische Modelle an, die es möglich machen, wahrscheinliche Risikofaktoren zu erfassen, die dann evtl. in größeren Kollektiven bestätigt werden.

In der Originalstudie hatten Frauen mit vaginaler Entbindung präventiv nach Geburt der Plazenta 10 U Oxytocin (Standard), 40 oder 80 U über eine Stunde in 500 ml kristalloider Lösung erhalten. Ausschlusskriterien waren weniger als 24. SSW, intrauteriner Kindstod, Lungenödem, Koagulopathie und Kardiomyopathie. Der 40-U-Arm war bei einer Zwischenauswertung eingestellt worden. Primärer Endpunkt waren behandlungsbedürftige Uterusatonie (Diagnose vom Geburtshilfe-Team gestellt) oder Hämorrhagie. Es zeigte sich kein Einfluss der Oxytocin-Dosis. Im Hinblick auf den gleichen Endpunkt fand die sekundäre Analyse statt. Als Behandlungen zählten jeder Einsatz von Uterotonika, Transfusionsbedarf (bis zur Entlassung der Patientin), Ballontamponade, OPs oder Embolisierung von Arterien.

Faktorenliste aus der Literatur

Erfasst wurden zudem für jede der 1798 Teilnehmerinnen 21 Variablen als potenzielle Risikofaktoren aus der Literatur. Über 1000 Frauen waren adipös, 1061 hatten schwarze Hautfarbe. Wehen-Induktion bzw. -Augmentation waren häufig, ebenso epidurale Anästhesie. Behandelte Atonie oder PPH fanden sich in 7% (n = 118).

<

Lesen Sie den ganzen Artikel

Fachgruppen-Login


Zugangsdaten vergessen?

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x