Polyzystische Ovarien und Hyperandrogenämie

Gyn-Depesche 5/2005

Auch an sekundäre PCOS-Formen denken

Das Syndrom der polyzystischen Ovarien (PCOS) mit Anovulation, Hyperandrogenämie und Hirsutismus ist die häufigste endokrine Erkrankung bei prämenopausalen Frauen. In seltenen Fällen steckt aber auch eine andere Erkrankung hinter dem PCOS.

Beim adrenogenitalem Syndrom (AGS) kommt es durch die blockierte Cortisolsynthese zu einem ACTH-Anstieg mit nachfolgender Androgen-Überproduktion. Etwa drei Viertel der Patientinnen entwickeln auch polyzystische Ovarien. Das klinische Bild ist kaum zu unterscheiden. Man schätzt, dass ca. 5 bis 10% der PCOS-Patientinnen eigentlich ein AGS haben. Auch Mädchen mit einer vorzeitig eingetretenen Pubertät entwickeln häufig ein PCOS. Eine andere Ursache von Hyperandrogenämie und Anovulation können hormonbildende adrenale oder ovarielle Tumoren sein. Weitere Ursachen eines sekundären PCOS sind Cushing-Syndrom, Akromegalie, Hyperprolaktinämie, Glukokortikoid-Resistenz, Störungen des Glukokortikoid-Metabolismus sowie des Insulin- und Glukosehaushalts. Um sekundäre PCOS-Formen abzugrenzen, empfehlen die Autoren an erster Stelle den Dexamethason-Suppressionstest und ein CT der Nebennieren.

Quelle: Kaltsas, GA: Secondary forms of polycystic ovary syndrome, Zeitschrift: TRENDS IN ENDOCRINOLOGY AND METABOLISM, Ausgabe 15 (2004), Seiten: 204-210

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