Spontane ovarielle Hyperstimulation

Gyn-Depesche 6/2013

Auch Hypothyreose kann Zystenwachstum fördern

Einzelne Fallberichte legen einen kausalen Zusammenhang zwischen Hypothyreose und einer massiven, multizystischen Vergrößerung der Ovarien nahe. Mediziner aus Sri Lanka schilderten den Fall einer jungen Patientin.

Die 23-jährige Nullipara klagte über vo­-rübergehende, menstruationsassoziierte Unterleibsschwellungen während der letzten vier Zyklen. Seither litt sie außerdem an Schwindel, Kopfschmerzen, Schwächegefühl und Galaktorrhö. Bereits seit einem halben Jahr bestanden verstärkte Kälteintoleranz, Müdigkeit, Aktivitätsminderung und Haarausfall. Ihr Menstruationszyklus war seit mehreren Jahren unregelmäßig und dauerte bis zu 60 Tage. Bei der körperlichen Untersuchung fielen trockene, raue Haut sowie geschwollene Hände und Füße auf. Akne, Hirsutismus oder eine Schilddrüsenvergrößerung lagen nicht vor. Sonographisch fanden sich beidseitig stark vergrößerte Ovarien mit zahlreichen Zysten ohne solide Anteile. Das Bild glich einem ovariellen Hyperstimulations-Syndrom.

Die Labordiagnostik offenbarte stark erhöhte TSH- und Prolaktin-Werte bei niedrigem Thyroxinspiegel. FSH und LH lagen im Normbereich. Ein kontrastverstärktes CT deckte ein etwa 1,5x1,0x1,2 cm großes Makroadenom der Hypophyse auf. Diagnose: primäre Hypothyreose, Prolaktinom sowie bilateral zystisch vergrößerte Ovarien.

Nach Beginn der Therapie mit Levothyroxin verbesserte sich das Beschwerdebild innerhalb von vier bis sechs Wochen erheblich. Nach vier Monaten hatte sich der Menstruationszyklus normalisiert. Wiederholte Ultraschallaufnahmen zeigten im Verlauf von sechs Monaten ein schrittweises Verschwinden der ovariellen Zysten. Der Prolaktinspiegel ging von über 4000 auf 37 µg/l zurück.

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