Gyn-Depesche 2/2003

Auch unvermeidliche Fehler tun weh

"Unser Labor gehört zu einem Zentrum für Präimplantationsdiagnostik. Wir untersuchen einzelne Zellen sehr früher Embryonen bei der IVF mit zwei Techniken (FISH und PCR) auf genetische Defekte. Nach drei erfolgreichen Jahren wurden wir schmerzlich überrascht von der Geburt eines Babys mit Gendefekt nach einer solchen Prozedur. Auf zusätzliche Pränataldiagnostik hatte das Paar verzichtet. Eine Revision der Diagnostik ergab, dass jedenfalls bei der Interpretation der Labordaten kein Fehler gemacht worden war. In Frage kam demnach ein falsch-negatives Ergebnis von FISH oder PCR, oder aber es war zu einer spontanen Schwangerschaft gekommen (eigentlich sollte während IVF Kontrazeption gewährleistet sein). Es wäre nicht sinnvoll gewesen, die Sensitivität unserer Tests zu steigern und eine geringere Spezifität in Kauf zu nehmen. So blieb nur, noch intensiver mit den Patientinnen über das Fehlerrisiko zu sprechen."

"Unser Labor gehört zu einem Zentrum für Präimplantationsdiagnostik. Wir untersuchen einzelne Zellen sehr früher Embryonen bei der IVF mit zwei Techniken (FISH und PCR) auf genetische Defekte. Nach drei erfolgreichen Jahren wurden wir schmerzlich überrascht von der Geburt eines Babys mit Gendefekt nach einer solchen Prozedur. Auf zusätzliche Pränataldiagnostik hatte das Paar verzichtet. Eine Revision der Diagnostik ergab, dass jedenfalls bei der Interpretation der Labordaten kein Fehler gemacht worden war. In Frage kam demnach ein falsch-negatives Ergebnis von FISH oder PCR, oder aber es war zu einer spontanen Schwangerschaft gekommen (eigentlich sollte während IVF Kontrazeption gewährleistet sein). Es wäre nicht sinnvoll gewesen, die Sensitivität unserer Tests zu steigern und eine geringere Spezifität in Kauf zu nehmen. So blieb nur, noch intensiver mit den Patientinnen über das Fehlerrisiko zu sprechen."

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