Späteres Frühgeburtsrisiko

Gyn-Depesche 2/2019

Auf die Länge der Wehen kommt es an

Zieht sich die Austreibungsphase bei einer Geburt in die Länge, steigt das Risiko für Verletzungen der Geburtswege. Verlängerte Wehen können auf diese Weise für eine Frühgeburt in der Folgeschwangerschaft prädisponieren.

An einem US-amerikanischen Krankenhaus analysierten Forscher retrospektiv die Daten von 6.715 Frauen mit einer termingerechten ersten Geburt (vor der 37. SSW) und einer Folgeschwangerschaft. Die zweite Wehenphase bei der ersten Geburt stufte man als verkürzt ein, wenn sie < 30 Minuten andauerte (bei 26 % der Patientinnen), als normal bei einer Dauer von 30 bis 179 Minuten (67,8 %) und als verlängert, wenn sie > 180 Minuten anhielt (6,2 %).
Insgesamt 4,2 % der Frauen erlebten in ihrer Folgeschwangerschaft eine spontane Frühgeburt. Patientinnen mit verlängerten Wehen bei der ersten Geburt waren davon signifikant häufiger betroffen als jene mit normaler Wehendauer (5,4 vs. 3,5 %; adjustierte HR 1,81; 95%-KI 0,62 ,74). Besonders stark erhöht war das Frühgeburtsrisiko bei denjenigen Frauen mit verlängerter Austreibungsphase, die per Kaiserschnitt entbunden hatten (HR 3,38 vs. 1,52 bei vaginaler Entbindung). OH
Quelle:

Quiñones JN et al.: Length of the second stage of labor and preterm delivery risk in the subsequent pregnancy. Am J Obstet Gynecol 2018; 219: 467.e1-8

ICD-Codes: O60.1

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