In den elf zusammengetragenen Studien über den Einfluss der Zusammensetzung der vaginalen Bakterienflora auf das HPV-Infektionsrisiko und die Krebsentstehung wurde vowiegend zwischen einer Laktobazillen- und Nicht-Laktobazillen-dominierten Flora unterschieden. Die Stichprobenzahlen waren mit 29 bis 278 Teilnehmerinnen insgesamt recht gering.
Das geringste Risiko einer HPV-Infektion trugen Frauen mit einer L.-crispatus-dominierten Vaginalflora. Das höchste Risiko ergab sich demgegenüber für Bakteriengemeinschaften mit geringer Laktobazillen-Besiedelung (OR 4,73), gefolgt von L.-iners-dominierten Bakteriengemeinschaften (CST) (OR 3,22). Beschränkte man sich auf Hochrisiko-HPV-Typen brachte eine von Lactobacillus-gasseri-dominierte Besiedelung das größte Risiko mit sich (OR 3,30), gefolgt von laktobazillenarmen Gemeinschaften (OR 2,82) und L.-iners-Dominanz (OR 2,11).
In den vier Studien zur vaginalen Mikrobiota und dem Risiko für zervikale Dysplasie oder Krebsentstehung waren laktobazillenarme und L.-iners-dominierte CST mit einem erhöhten Risiko assoziiert.
Die statistische Heterogenität der Studien war gering, weshalb die Ergebnisse als relativ robust angesehen werden können. OH