Zwei Untersuchungen, zwei Folgerungen
Gyn-Depesche 6/2009
Austreibungsperiode: Die Suche nach dem Zeitlimit geht weiter
Jeweils als Sekundäranalysen großer Studien fanden zwei Untersuchungen statt, einmal zu den Auswirkungen der Dauer der gesamten Austreibungsphase auf die mütterliche und die kindliche Morbidität, einmal zum aktiven Teil.
Praxisfazit
?! Im zugehörigen Editorial wird auf die ACOG-Definitionen für verlängerte Wehen und die ACOG-Aussage verwiesen, dass die Länge der Austreibungsphase als solche weder eine absulute noch eine harte Indikation für einen Eingriff darstellt. Der Verfasser fragt, ob Chorioamnionitis, Uterusatonie und postpartale Hämorrhagie nicht eher Ursachen oder Begleiter einer langen Phase als deren Folgen sein könnten. Nur eine randomisierte Studie kann klären, ob operative vaginale Entbindung nach zwei oder drei Stunden besser ist als Abwarten. Einstweilen sind Nutzen und Risiken von Abwarten und Eingreifen immer sorgfältig abzuwägen. Caughey AB: Is there an upper time limit for the management of the second stage of labour? Ebd. 337-338