Basedow & Hashimoto

Gyn-Depesche 2/2015

Autoimmun-Antikörper und Fertilität

M. Basedow und Hashimoto-Thyreoiditis sind zwei Autoimmunerkrankungen, die typischerweise Frauen im reproduktiven Alter betreffen. Beide können die Fertilität beeinträchtigen, und zwar wesentlich.

Infertilität, also wenn ein heterosexuelles Paar nach zwölf Monaten mit regelmäßigem ungeschützten Geschlechtsverkehr nicht schwanger wird, eine Prävalenz von 10 - 15% (manche Studien nennen sogar bis zu 24%). Der Erkrankungsgipfel von M. Basedow (MB, 1% der Bevölkerung betroffen) und Hashimoto-Thyreoiditis (HT, 3%) fällt genau in die reproduktive Zeit der Frauen. Sowohl Hyper- als auch Hypothyreose kann die Ovulation beeinflussen.
193 Frauen mit MB und 66 mit HT wurden in einer endokrinologischen Klinik zu ihrer gynäkologischen Anamnese befragt. Die Infertilitätsprävalenz lag für MB bei 52,3% und für HT bei 47%. Das mittlere Erkrankungsalter lag bei 36,5 bzw. 39,2 Jahren. Eine von zehn Frauen mit MB hatte mindestens eine weitere Autoimmunerkrankung wie z. B. rA, SLE, Vitiligo oder Urtikaria. In der HT-Gruppe lag dieser Wert bei 12,6%. 43,5% der MB-Patientinnen und 41% der HT-Betroffenen erhielten ihre Erstdiagnose vor dem 35. Lebensjahr. Infertilität hat bei Patientinnen mit Morbus Basedow oder Hashimoto-Thyreoiditis eine hohe Prävalenz. Und egal in welchem Alter, sie wirken sich immer negativ auf die Schwangerschaftsrate aus. CB
Quelle:

Quintino-Moro A et al.: High prevalence of infertility among women with Grave’s Disease and Hashimoto Thyreoiditis. Int J Endocrinol 2014; Epub Feb 11; doi: 10.1155/2014/982705

ICD-Codes: E06.3 , N97.8

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