Prinzipiell können sich sowohl exogene Östrogene als auch Gestagene auf den Lipid- und Glukosemetabolismus, die Insulinsensitivität und das Körpergewicht auswirken. Nach bisheriger Erkenntnislage spricht jedoch nach einer Schwangerschaft mit Gestationsdiabetes nichts gegen eine hormonelle Kontrazeption.
Auch das Risiko eines späteren Typ-2-Diabetes wird dadurch nicht noch weiter erhöht, wie große Kohortenstudien belegen. Allerdings gibt es Hinweise auf eine ungünstige Beeinflussung des Lipidprofils durch Levonorgestrel. DMPA und Levonorgestrel können möglicherweise auch eine Insulinresistenz fördern. Die Datenlage hierzu ist aber unzureichend. Für die häufig befürchtete signifikante Gewichtszunahme durch kombinierte oder rein gestagenhaltige Kontrazeptiva gibt es ebenfalls keine eindeutige Evidenz. War die Patientin schon vor der Schwangerschaft übergewichtig, scheint DMPA jedoch einen postpartalen Gewichtsanstieg zu fördern. Da bei einem kurzen Schwangerschaftsabstand das Risiko eines erneuten Gestationsdiabetes erhöht ist, ist eine zuverlässige Kontrazeption für die Betroffenen besonders wichtig. Fällt die Wahl auf eine hormonelle Methode, sollte die Möglichkeit der Entwicklung eines Typ- 2-Diabetes im Auge behalten werden.
In diesem Fall kann sich das Risikoprofil verändern, beispielsweise durch eine höhere Thrombosegefahr. Auch eventuell vorhandene Komorbidiäten sollten beachtet werden. CW