Postpartale Stressinkontinenz

Gyn-Depesche 2/2003

Beckenbodengymnastik schon vor der Geburt!

Eine postpartale Stressinkontinenz kann durch Beckenbodengymnastik gebessert werden. In einer randomisierten Studie wurde überprüft, ob es sinnvoll ist, dass gefährdete Schwangere schon vor der Geburt mit den Übungen beginnen.

Bei 268 Primigravidae wurde um die 20. Schwangerschaftswoche sonographisch eine Blasenhalsmobilität nachgewiesen. 139 Schwangere besuchten daraufhin monatlich einen Physiotherapeuten. Sie wurden dazu angehalten, zweimal täglich folgende Übung zu machen: Achtmal hintereinander den Beckenboden kontrahieren, jede Kontraktion sechs Sekunden halten. Diese Prozedur nach zwei Minuten zweimal wiederholen. Ab der 34. Schwangerschaftswoche wurde die Zahl auf zwölf Kontraktionen gesteigert. In der Gymnastikgruppe hatten drei Monate nach der Geburt signifikant weniger Frauen eine Stressinkontinenz (19,2 vs. 32,7% in der Kontrollgruppe; relatives Risiko 0,59). Allerdings konnten keine Unterschiede hinsichtlich der Blasenhalsmobilität und der Beckenbodenkraft zwischen beiden Gruppen festgestellt werden.

Quelle: Reilly, ET: Prevention of postpartum stress incontinence in primigravidae with increased bladder neck mobility: a randomised controlled trial of antenatal pelvic floor exercises, Zeitschrift: BJOG: British journal of obstetrics and gynaecology, Ausgabe 109 (2002), Seiten: 68-76

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