Syphilis und AIDS

Gyn-Depesche 3/2002

Beeinflussen sich beide Erkrankungen gegenseitig?

Patienten, die an AIDS erkrankt sind, erleben meist schwerere Verläufe genitaler Ulzerationen durch Herpes genitalis oder Lues. Oft heilt die Erkrankung nicht vollständig ab. Kann diese Beobachtung statistisch untermauert werden?

1368 Patienten mit sexuell übertragbaren Erkrankungen (STD) wurden diesbezüglich untersucht. 16% aller Patienten hatten Genital-Ulzera festgestellt, und zwar 21% der Männer und 9% der Frauen. Nur 204 Personen hatten sich auf HIV testen lassen; 28 davon waren mit dem Virus infiziert (25 Männer und drei Frauen). Ob die Patienten nun HIV-positiv waren oder nicht, machte keinen Unterschied darin, wie lange die Ulzera bestehen blieben. Statistisch signifikant war allerdings die Tatsache, dass man multiple Genital-Ulzera öfter bei HIV-positiven Patienten fand. Die Läsionen waren auch wesentlich tiefer und ausgedehnter als bei den Patienten mit intaktem Immunsystem. HIV-positive Patienten litten sowohl im Primär- als auch im Sekundärstadium der Lues häufiger unter Genital-Ulzera als HIV-negative. Ob dies auf eine verzögerte Abheilung der Primäraffekte oder eine raschere Progredienz der Lues zurückzuführen ist, wird Gegenstand weiterer Analysen sein.

Quelle: Rompalo, AM: Modification of syphilitic genital ulcer manifestations by coexistent HIV infection, Zeitschrift: SEXUALLY TRANSMITTED DISEASES, Ausgabe 28 (2001), Seiten: 448-454

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x