102 Patientinnen (20. bis 34. SSW) wurden in die Fall-Kontroll-Studie aufgenommen. Fallgruppe waren Patientinnen mit muttermundswirksamen Wehen und i.v.-Tokolyse ohne Blasensprung, Kontrollpatientinnen waren aus anderen geburtshilflichen Gründen in der Klinik. Auf Vaginose wurde nach Amsel´s Kriterien (KOH-Test, pH, Ausfluss, Geruch), mittels Nativpräparat und Bakteriologie untersucht, der weitere Verlauf bis zur Geburt wurde verfolgt. Bei vorzeitigen Wehen war die Vaginose häufiger als bei den Kontrollpatientinnen. Die Latenzzeit bis zur Geburt war in der Fallgruppe jedoch unabhängig vom Vaginose-Status. Die Rolle der Vaginose bei Frühgeburt und vorzeitigen Wehen muss daher kritisch bewertet werden. Zusammenhänge sind nicht von der Hand zu weisen, bei später Diagnose wie in dieser Studie wird die Frühgeburtlichkeit jedoch nicht mehr beeinflusst.
Vaginose und Frühgeburt
Gyn-Depesche 5/2002
Beeinflusst die bakterielle Vaginose das Frühgeburtsrisiko?
Bakterielle Vaginose (früher Aminkolpitis), ein Ungleichgewicht der Vaginalflora zugunsten von Anaerobiern, hängt statistisch mit geburtshilflichen Komplikationen wie z. B. Frühgeburten und vorzeitigem Blasensprung zusammen. Die Häufigkeit der Vaginose in der Schwangerschaft und der genaue Zusammenhang mit vorzeitigen Wehen und Frühgeburt wurden dagegen kaum untersucht.
Quelle: Subtil, D: The role of bacterial vaginosis in preterm labor and preterm birth: a case-control study, Zeitschrift: EUROPEAN JOURNAL OF OBSTETRICS, GYNECOLOGY, AND REPRODUCTIVE BIOLOGY, Ausgabe 101 (2002), Seiten: 41-46