Zwar wirkt sich sportliches Training im Prinzip positiv auf die Gesundheit der Schwangeren aus. Dennoch bestehen Bedenken, dass bei großer Anstrengung aufgrund der veränderten Blutverteilung im maternalen Kreislauf die fetale Sauerstoffversorgung leiden könnte. Tatsächlich belegen einzelne Fallstudien vorübergehende Dezelerationen der fetalen Herzfrequenz bei hoher maternaler Belastung.
Geringe bis mäßige Evidenz fanden die Autoren dafür, dass intensive Trainingseinheiten und Gewichtheben das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen. Dies gilt offensichtlich vor allem während der Implantationsphase. Ein moderates Training bei Freizeitsportlerinnen scheint das Abortrisiko dagegen insgesamt eher zu senken. Auch das Risiko für ein „large for gestational age“- oder „small for gestational age“-Baby war bei ihnen geringer. Regelmäßiges Training mit hoher Intensität verringerte das Geburtsgewicht des Kindes im Vergleich zu inaktiven Müttern um etwa 200 Gramm. Das Risiko eines Geburtsgewichts unter 2500 Gramm stieg jedoch nicht, weshalb dieser Effekt eher positiv beurteilt wurde. Auf das Frühgeburtsrisiko und den Apgar-Wert wirkte sich sportliches Training mit mäßiger Evidenz ebenfalls nicht negativ aus.
Theoretisch wäre denkbar, dass regelmäßiger Sport den Tonus der Beckenbodenmuskulatur erhöht, was zu Geburtskomplikationen führen könnte. Zumindest bei Freizeitathletinnen trifft dies wohl nicht zu. CW