Neun Fall-Kontroll-Studien aus acht Ländern beschäftigten sich mit der Frage, ob sich Adipositas auf prämenopausale Endometriumkarzinome oder komplexe Hyperplasien auswirkt. Insgesamt gingen 1250 Fälle und 4957 Kontrollen in die qualitative Analyse ein.
Alle Studien kamen zu dem Ergebnis, dass ein hoher BMI einen Risikofaktor darstellt. Sechs Studien untersuchten darüber hinaus den Beitrag von anderen potenziellen Einflussfaktoren: Vor allem Nulliparität, aber auch beispielsweise Hirsutismus, PCOS, Hypertonie und Diabetes zeigten ebenfalls eine signifikante Assoziation mit dem Endometriumkarzinomrisiko. Nach Adjustierung an diese Faktoren blieb der BMI aber in fünf von sechs Studien als eigenständiger Risikofaktor erhalten. Rauchen, die Einnahme kombinierter oraler Kontrazeptiva und induzierte Aborte schienen dagegen vor prämenopausalen Endometriumkarzinomen zu schützen.
Fünf Studien konnten quantitativ in Form einer Metaanalyse ausgewertet werden. Dabei fand sich eine Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen dem Übergewicht und dem Endometriumkarzinomrisiko: Bei einem BMI von 25 kg/m2 oder mehr stieg es im Vergleich zu schlankeren Frauen auf fast das Vierfache, bei einem BMI von 30 auf das Fünffache und bei einem BMI von 40 sogar auf das 20-Fache.
Angesichts dieser Ergebnisse halten es die Studienautoren für sinnvoll, neben dem Alter der Patientin auch deren BMI als Kriterium für das Management von abnormen uterinen Blutungen heranzuziehen. CW