Gyn-Depesche 3/2007

Bei einer Fehlgeburt medikamentös oder chirurgisch vorgehen?

Inkomplette Fehlgeburten können mit Kürettage oder medikamentös behandelt werden. Finnische Autoren analysierten beide Verfahren.

98 Patientinnen mit Fehlgeburt nach im Schnitt 74 Tagen (inkompletter Spontanabort, leere Amnionhülle oder „missed abortion“) wurden zwei Gruppen zugeteilt. In Gruppe A wurde innerhalb von fünf Tagen nach der Erstuntersuchung eine Kürettage durchgeführt. Gruppe B erhielt bei der ersten Vorstellung 200 mg Mifepriston oral; bei der Wiedervorstellung nach 24 bis 72 h wurden 0,8 mg Misoprostol intravaginal appliziert. Die Zufriedenheit der Patientinnen und ihre Schmerzempfindungen wurden über Fragebögen erhoben. Die Erfolgsquoten der Verfahren unterschieden sich nicht signifikant, sie lagen bei 100% für das chirurgische Vorgehen und bei 90% für das medikamentöse. Infektionen traten in Gruppe A bei sieben Patientinnen, in Gruppe B nur bei einer Frau auf. In Gruppe A gaben 17 Frauen „mittlere bis starke“ Schmerzen an, in Gruppe B waren es 29. Insgesamt waren die chirurgisch behandelten Patientinnen zufriedener, 91% würden die Methode wieder wählen. Von den Frauen der Gruppe B würden sich dagegen nur 70% wieder mit Medikamenten behandeln lassen. Bei diesem Vorgehen ist eine ausreichende Analgesie wichtig. (ES)

Quelle: Niinimaki, M: A randomized study comparing efficacy and patient satisfaction in medical or surgical treatment of miscarriage, Zeitschrift: FERTILITY AND STERILITY, Ausgabe 86 (2006), Seiten: 367-372

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