Die klinische Diagnose der venösen Thromboembolie ist in der Schwangerschaft nicht einfach, da typische Symptome wie Atemnot, Schmerzen und Schwellungen in den Beinen bei Schwangeren auch ohne Thrombose häufig vorkommen. Zusätzlich zur Sonographie sollte auch bei Schwangeren die Diagnose, falls notwendig, durch entsprechende Zusatzuntersuchungen objektiviert werden. Bei der Abklärung einer möglichen Lungenembolie mittels Thoraxröntgen, Szintigraphie oder pulmonaler Angiographie bleibt die Strahlenbelastung unter 50 000 µGy, sodass der Fetus nicht gefährdet wird. Die Therapie der akuten Thrombose erfolgt bei Schwangeren genau wie bei nicht-schwangeren Frauen mit gewichtsadaptiertem niedermolekularem Heparin. Kumarine sind nicht geeignet, da sie teratogen sein können. Bei Frauen mit definierten Gerinnungsstörungen sollte während der Schwangerschaft eine Prophylaxe durchgeführt werden. Nach der Geburt wird zusätzlich für alle Frauen mit einer Thrombose in der Vorgeschichte eine Prophylaxe empfohlen. (MW)
Thrombosegefahr in der Schwangerschaft
Gyn-Depesche 3/2004
Bei erhöhtem Risiko rechtzeitig an Prophylaxe denken
In der Schwangerschaft und nach der Geburt besteht ein deutlich erhöhtes Risiko für venöse Thromboembolien. Besonders gefährdet sind Frauen mit angeborenen oder erworbenen Gerinnungsstörungen.
Quelle: Pabinger, I: Pregnancy-associated thrombosis, Zeitschrift: WIENER KLINISCHE WOCHENSCHRIFT, Ausgabe 115 (2003), Seiten: 482-484