Praxistipp

Gyn-Depesche 6/2020

Bei Neugeborenen auf Schilddrüse achten

Im Fall einer Schwangerschaft wird eine latente Hypothyreose mit einer Vielzahl von Komplikationen für Mutter und Kind in Verbindung gebracht. Bekommen hypothyreote Mütter auch häufiger hypothyreoten Nachwuchs?
Eine Kohortenstudie mit zwei Gruppen untersuchte die Verbindung zwischen Hypothyreose bei der Mutter und beim neugeborenen Nachwuchs. Gruppe I umfasste 249 Säuglinge, die von Müttern mit Schilddrüsenunterfunktion geboren wurden. Gruppe II umfasste 2.154 Neugeborene, die von euthyreoten Müttern geboren wurden. Die TSH-Werte wurden beim Nachwuchs am dritten Tag durch Entnahme von Fersenblut ermittelt. Bei allen Neugeborenen der Gruppe I sowie den Screening-Positiven der Gruppe II wurde ein zusätzlicher Venentest durchgeführt. Die TSH-Werte der beiden Gruppen wurden verglichen. Es bestand eine signifikante Korrelation zwischen dem Spitzenwert des mütterlichen TSH und dem Fersenblut-Ergebnis in Gruppe I. Die Prävalenz eines positiven Screening- Tests in den Gruppen I und II betrug 3,8 bzw. 1,03 %, während die entsprechenden Werte für eine bestätigte Erkrankung 4,3 bzw. 0,6 % betrugen. Die ätiologische Auswertung ergab sowohl eine vorübergehende (33,3 %), als auch eine permanente Hypothyreose (66,6 %) beim Nachwuchs. AT
Quelle: Venugopalan L et al.: Impact of maternal thyroid disease on neonatal thyroid status. JPEM 2020; doi: https://doi.org/10.1515/ jpem-2020-0349
ICD-Codes: E03.9

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