Hormonstatus

Gyn-Depesche 6/2019

Bei Sportlerinnen auf Energiezufuhr achten!

Junge Langstreckenläuferinnen leiden oft an sekundärer Amenorrhoe. Inwieweit das mit dem Ernährungsstatus, der Schilddrüsenfunktion und der Knochendichte zusammenhängt, untersuchten japanische Wissenschaftler.
Insgesamt 16 japanische Langstreckenläuferinnen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren unterzogen sich einer eingehenden Untersuchung und Ernährungsanalyse. Alle Probandinnen litten an sekundärer Amenorrhoe. 81,3 % waren untergewichtig (BMI < 18,5 kg/m2). Anhand der körperlichen Aktivität der Mädchen wurde ein Energiebedarf von im Mittel 2.865 kcal ermittelt; die tatsächliche Aufnahme betrug aber nur 2.340 kcal. Die Vitamin- und Mineralstoffaufnahme lag außer bei Vitamin D und B1 in oder über dem empfohlenen Bereich.
Die mittels DXA ermittelte Knochendichte erwies sich im Vergleich zum Normalwert junger Erwachsener als erniedrigt (0,89 g/cm2). Die hohen Werte für quervernetzte N-Telopeptide aus Typ- 1-Kollagen (NTx) im Serum und Urin ließen auf ein erhöhtes Frakturrisiko schließen. Ähnlich wie bei Patientinnen mit Anorexia nervosa wiesen die Leistungssportlerinnen erniedrigte Spiegel an freiem T3, aber normale TSH-Level auf. Der fT3-Wert korrelierte positiv mit dem Serum-NTx und negativ mit der Protein-, Fett- und Vitamin-D-Aufnahme. Die Schlussfolgerung der Autoren: Um Menstruationsstörungen, die Knochendichte und die Schilddrüsenfunktion zu verbessern, sollte man bei Leistungssportlerinnen auf eine ausreichende Zufuhr von Energie, Eiweiß und Vitamin D achten. CW
Quelle: Iwasaki Y et al.: Thyroid function decline and diet in female high school long-distance runners. Acta Med Okayama 2019; 73: 127-33
ICD-Codes: N91.1

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