Bei der Wanderung der befruchteten Eizelle durch den Eileiter kommt der glatten Tubenmuskulatur eine wichtige Bedeutung zu. Benzodiazepine stehen im Verdacht, diesen Transport zu stören, indem sie sowohl zentral als auch peripher relaxierend wirken.
Eine große US-Studie scheint diese Hypothese zu bestätigen: Frauen, die innerhalb von drei Monaten vor der Konzeption mindestens zwei Benzodiazepinrezepte erhalten hatten – dies war bei rund ein Prozent der Schwangerschaften der Fall –, wiesen im Vergleich zu Frauen ohne Tranquilizer-Verschreibung ein um 47 % höheres relatives Risiko für eine ektope Gravidität auf. Obwohl die Verordnungszahlen den tatsächlichen Benzodiazepinkonsum nicht exakt abbilden und der retrospektive Studiencharakter keine Feststellung von Kausalitäten zulässt, empfehlen die Wissenschaftler, Benzodiazepinverschreibungen bei Frauen im fertilen Alter sorgfältig zu überdenken. Bei nach Benzodiazepineinnahme eingetretenen Schwangerschaften müsse ferner ein ektoper Sitz frühzeitig ausgeschlossen werden. LO