Eine indische Arbeitsgruppe aus Neu Delhi beschreibt den Fall einer 30-jährigen Frau, bei der es zu einer partiellen Migration eines Multiload- IUD zwischen die vordere Uteruswand und die Blase gekommen war. Seit der Einlage der Spirale ein halbes Jahr zuvor klagte die Patientin über Unterbauchschmerzen. Drei Monate später wurde die Frau, die bereits sieben Kinder geboren hatte, trotz liegendem IUD erneut schwanger. Es erfolgte eine Interruptio.
Da die IUD-Fäden bei der gynäkologischen Untersuchung nicht darstellbar waren, mussten zur Lokalisierung der Spirale verschiedene bildgebende Verfahren eingesetzt werden. Die Diagnostik mittels Ultraschall, konventionellem Röntgen und nicht kontrastverstärkter Computertomographie ergab, dass das IUD zwischen dem Uterus und der Blase zu liegen gekommen war. Zystoskopisch ließ sich eine ödematöse und putride Vorwölbung der Blasenwand nachweisen, ein Anhalt für eine Perforation ergab sich jedoch nicht. Bei der anschließenden Laparotomie konnte die Spirale dann geborgen werden.
Bei etwa 5% der IUD-Anwenderinnen sind die IUD-Rückholfäden nicht mehr aufzufinden, führen die Autoren aus. Meist befindet sich die Spirale allerdings noch im Cavum bzw. im Zervikalkanal. Ist dies nicht der Fall, müssen verschiedene apparative Diagnostikmethoden eingesetzt werden, um sie zu lokalisieren: Man findet die IUD häufig im Becken oder im Netz, aber auch Migrationen bis in den Oberbauch kommen vor.
Eine Dislokation kann aber auch bereits bei der IUD-Insertion (Inzidenz der Uterusperforation: 1-2/1000) vorkommen. LO