In drei Studienzentren in der Schweiz, Polen und Israel erhielten 513 Patientinnen mit unkomplizierter Harnwegsinfektion randomisiert entweder einmal 3000 mg Fosfomycin oral oder fünf Tage lang dreimal täglich 100 mg Nitrofurantoin. Als primären Studienendpunkt definierten die Autoren die Abwesenheit von Symptomen (Dysurie, imperativer Harndrang, Pollakisurie, suprapubischer Schmerz) 28 Tage nach Therapieende ohne zusätzliche Medikamente. Wegen der langen Halbwertszeit von Fosfomycin ging man in beiden Gruppen von einer fünftägigen Antibiose aus.
Klinische Symptomfreiheit wurde bei 70% der mit Nitrofurantoin behandelten Patientinnen erzielt, mit Fosfomycin dagegen nur bei 58%. Die Eradikationsraten waren nach der Nitrofurantoin-Therapie ebenfalls signifikant besser (74 versus 63%). Als besonders groß erwies sich der Unterschied (78 versus 50%) bei einer Infektion mit E. coli, die bei 61% der Patientinnen vorlag. Nebenwirkungen wurden in beiden Gruppen nur vereinzelt beobachtet; in erster Linie handelte es sich dabei um Übelkeit und Diarrhoe.
Hinsichtlich der klinischen und mikrobiologischen Wirksamkeit ist die fünftägige Therapie mit Nitrofurantoin einer Einmaldosis von Fosfomycin bei unkomplizierten Harnwegsinfekten also offensichtlich überlegen. Gegen die orale Gabe von Fosfomycin bei dieser Indikation spricht nach Ansicht der Autoren außerdem die Gefahr einer zunehmenden Resistenzbildung, die den intravenösen Einsatz des hochwirksamen Antibiotikums bei schweren Infektionen mit multiresistenten Keimen gefährden könnte. CW