IUD

Gyn-Depesche 5/2014

Bessere Beratung für Teenager

Dem Einsatz einer Spirale bei Jugendlichen und Nulliparae stehen sowohl viele Ärzte als auch viele Patientinnen mit Vorbehalten gegenüber. Eine US-amerikanische Studie lieferte neue Fakten zur Sicherheit und Wirksamkeit von IUD in verschiedenen Altersgruppen.

Analysiert wurden die Patientenakten von 2138 Mädchen und Frauen, die sich ein Kupfer- oder Levonorgestrel-IUD zur Verhütung einsetzen ließen. 12% von ihnen waren unter 20 Jahre alt, 13% hatten noch kein Kind geboren. Die Nachbeobachtungszeit betrug im Mittel gut drei Jahre. In diesem Zeitraum kam es bei 6% zu einer Ausstoßung des IUD und bei einem Prozent zu einer Schwangerschaft – unabhängig von Alter oder Parität. Im ersten Jahr ließ sich fast jede fünfte Patientin die Spirale wieder entfernen. Altersunabhängig wurden als Hauptgründe dafür Schmerzen und Blutungen angegeben. Nach zwei weiteren Jahren hatten sich Teenager häufiger als Erwachsene für eine vorzeitige Entfernung entschieden. Junge Mädchen klagten auch vermehrt über Schmerzen und litten öfter an Zervizitis als er- wachsene Spiraleträgerinnen. Nach Anpassung an Alter und Parität zeigte sich, dass das Risiko einer unerwünschten Schwangerschaft mit dem Kupfer-T fast fünfmal so hoch war wie mit dem Levonorgestrel-freisetzenden IUD. Auch die Ausstoßungsrate lag bei der Kupferspirale signifikant höher. Aus ihren Studienergebnissen schließen die Autoren, dass IUD bei Heranwachsenden und Nulliparae ähnlich sicher und wirksam wie bei erwachsenen Frauen sind. Allerdings sei bei jüngeren Patientinnen möglicherweise der Beratungsbedarf höher. CW

Quelle:

Aoun J et al.: Effects of age, parity, and device type on complications and discontinuation of intrauterine devices. Obstet Gynecol 123 (2014) 585-592

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