Wochenbett-Depression

Gyn-Depesche 7/2001

Biologisch oder kulturell bedingt?

Depressionen sind unabhängig vom kulturellen Hintergrund ein häufiges Problem im Wochenbett. In einer Kohortenstudie wurden die Prävalenz und die damit assoziierten Faktoren bei Wöchnerinnen in England und in Taiwan untersucht.

In englischen und taiwanesischen Krankenhäusern wurden 150 Wöchnerinnen ohne erhöhtes geburtshilfliches Risiko befragt. Zur Erkennung der Wochenbett-Depression kam ein standardisierter zehnteiliger Fragebogen zum Einsatz (Edinburgh Postnatal Depression Scale, EPDS). In einem halboffenen Interview wurden die Zufriedenheit mit der Betreuung und die mit der Wochenbett-Depression assoziierten Faktoren erfragt. Demnach war die Prävalenz der Wochenbett-Depression in beiden Ländern in etwa gleich: 18% in England und 19% in Taiwan. In Taiwan war diese negativ assoziiert mit der Partnerbeziehung und dem vorhandenen Selbstvertrauen, positiv mit großer Angst post partum. Bei englischen Frauen korrelierte die Zufriedenheit mit der neuen Mutterrolle negtiv mit dem Depressions-Risiko. Britische Frauen waren zufriedener als taiwanesische mit der Betreuung im Wochenbett.

Quelle: Huang, YC: Postnatal depression - biological or cultural? A comparative study of postnatal women in the UK and Taiwan, Zeitschrift: JOURNAL OF ADVANCED NURSING, Ausgabe 33 (2001), Seiten: 279-287

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