Bei 48 Patientinnen mit Symptomen einer Detrusorhyperaktivität – wie Pollakisurie, Nykturie und imperativem Harndrang – wurde per transabdominaler Sonographie die Blasenwanddicke bestimmt. Gemessen wurde diese nach einer Befüllung mit 200 ml Kochsalzlösung an der dünnsten Stelle im anterioren Bereich gegenüber der Harnröhrenmündung. Mittels urodynamischer Untersuchungen ermittelte man die Art der Blasenfunktionsstörung. Die Frauen waren zwischen 38 und 77 Jahre alt, hatten einen durchschnittlichen BMI von 26 kg/m2 und litten im Schnitt seit viereinhalb Jahren an ihren Beschwerden.
Bei einer Blasenwanddicke von 3 mm oder darüber stieg die Wahrscheinlichkeit der Diagnose einer hypoaktiven Blase oder einer intrinsischen Sphinkterinsuffizienz. Insgesamt waren die Fallzahlen jedoch gering; bei anderen Diagnosen reichten sie deshalb nicht aus,
um eine Korrelation zu ermitteln. Stressinkontinenz war sowohl bei Frauen mit einer Blasenwanddicke unter oder über 3 mm die häufigste Diagnose. Zwischen urodynamischen Parametern und der Blasenwanddicke fand sich kein signifikanter Zusammenhang.
Die beobachteten Korrelationen bedürfen – ebenso wie der hier angesetzte Cut-off-Wert von 3 mm – noch einer Bestätigung durch größere Studien. Da es sich bei der sonographischen Messung der Blasenwanddicke aber um eine einfache und nicht invasive Untersuchung handelt, propagieren die Studienautoren aus Korea sie dennoch als möglichen diagnostischen Hinweis auf eine Blasenfunktionsstörung. CW