Blutungsepisoden auch bei der Drei-Monats-Pille

Neben persönlichen Gründen (prämenstruelles Syndrom, Sportwettkampf, etc.) kann es auch aus medizinischer Sicht (z. B. bei Endometriose- oder anämischen Patienten) notwenig sein, die Menstruation für einen kürzeren oder längeren Zeitpunkt hinauszuzögern. Für eine einmalige, kurzfristige Verschiebung der Regelblutung ist ein Östrogen-Progesteron-Kombinationspräparat am besten geeignet. Die Einnahme beginnt am siebten Tag nach der Ovulation. Benutzer oraler Kontrazeptiva können durch Überspringen der siebentägigen Pillenpause die Menstruation verschieben. Die Entwicklung der Langzeitpille zielt darauf ab, Intensität und Häufigkeit der Blutungen zu reduzieren oder die Menstruation für einen längeren Zeitraum zu verschieben (sieben Wochen bis mehrere Monate). Ein seit kurzem in den USA zugelassenes Präparat (Dreimonats-Pille) mit 30 µg Estradiol plus 150 µg/d Levonorgestrel) wird über einen Zeitraum von 84 Tagen eingenommen, gefolgt von sieben Tage Plazebo. Die Schwangerschaftsrate lag bei Frauen mit hoher Compliance unter 1%, bei allen anderen Patientinnen bei 1,5%. Die Einnahme desselben monophasischen Präparates in einem Standard-Regime (21 + 7 Tage) war mit höheren Schwangerschaftsraten assoziiert. Frauen, die eine Dreimonats-Pille eingenommen hatten, brachen die Therapie aufgrund von Menstruations-ähnlichen Blutungen oder Zwischenblutungen häufiger ab als Frauen, die eine Standardpille erhalten hatten. Ziel zukünftiger Forschungsprojekte wird es sein, die Anwendung der Langzeitpille weiter zu vereinfachen (z. B. in Form eines transdermalen Patchs) und Nebenwirkungen wie Zwischenblutungen zu reduzieren. (AK)