Studie zeigt:

Gyn-Depesche 2/2000

Britische Ärzte sind im Gespräch sensibel

Eine britische Studie untersuchte, wie Ärzte bzw. Ärztinnen mit ihren Patienten reden. Zudem wurde nach geschlechtsspezifischen Unterschieden gefahndet.

Insgesamt wurden 373 Arzt-Patient-Gespräche aufgenommen und ausgewertet. Dabei wurden durchschnittliche Wörter-Zahl, Häufigkeit von Frageanhäng-seln, Gebrauch direktiver Aussagen, Verwendung typischer Wörter und Sätze im unmittelbaren Kontext ermittelt. Die Ärztinnen und Ärzte sprachen signifikant mehr und verwendeten signifikant häufiger Frageanhängsel als die Patienten. Dabei bestand kein geschlechtsspezifischer Unterschied in der Gesprächsweise zwischen Ärztinnen und Ärzten. Sie sprachen mit ihren Patienten in einer nicht-direktiven, verhandelnden Art, indem sie Vorschläge machten und Sachverhalte erklärten. Diese Art des Gesprächs, auch "weiblicher Gesprächstyp" genannt, wird Medizinstudenten in Großbritannien während der Ausbildung beigebracht - offensichtlich mit Erfolg. (UB)

Quelle: Skelton, JR: Descreptive study of cooperative language in primary care consultations by male and female doctors, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 318 (1999), Seiten: 576-579

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