In England nimmt die Zahl der Kaiserschnittentbindungen seit den 60er Jahren kontinuierlich zu, während ein ähnlicher Trend beispielsweise in den skandinavischen Ländern und den Niederlanden nicht zu beobachten ist. Das lässt vermuten, dass nicht alle operativen Entbindungen wirklich indiziert sind. In den Industrieländern ist es Routine geworden, normale Geburten ärztlich begleiten zu lassen, ohne dass die Effektivität dieses Vorgehen gesichert wäre. Faktoren, die mit einem Anstieg medizinischer Interventionen assoziiert sind, scheinen u. a. juristischer Druck und unzureichendes Einbeziehen der Frauen in den Entscheidungsprozess zu sein. In einer kanadischen Studie erwiesen sich folgende Faktoren mit niedrigeren Sectio-Raten assoziiert: positive Einstellung zur Geburt, gute Geburtsleitung, gute Zusammenarbeit der Betreuenden und kontinuierliche Qualitätsverbesserung. Die positive Einstellung zur Geburt scheint besonders wichtig zu sein. (UB)
Geburtshilfe
Gyn-Depesche 7/2002
Britische Kollegen kritisieren Überversorgung
In England nimmt die Zahl der Kaiserschnittentbindungen seit den 60er Jahren kontinuierlich zu, während ein ähnlicher Trend beispielsweise in den skandinavischen Ländern und den Niederlanden nicht zu beobachten ist. Das lässt vermuten, dass nicht alle operativen Entbindungen wirklich indiziert sind.
In den Industrieländern ist es Routine geworden, normale Geburten ärztlich begleiten zu lassen, ohne dass die Effektivität dieses Vorgehen gesichert wäre. Faktoren, die mit einem Anstieg medizinischer Interventionen assoziiert sind, scheinen u. a. juristischer Druck und unzureichendes Einbeziehen der Frauen in den Entscheidungsprozess zu sein.
In einer kanadischen Studie erwiesen sich folgende Faktoren mit niedrigeren Sectio-Raten assoziiert: positive Einstellung zur Geburt, gute Geburtsleitung, gute Zusammenarbeit der Betreuenden und kontinuierliche Qualitätsverbesserung. Die positive Einstellung zur Geburt scheint besonders wichtig zu sein. (UB)
Quelle: Johanson, R: Has the medicalisation of childbirth gone too far?, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 324 (2002), Seiten: 892-895