Kasuistik

Gyn-Depesche 6/2020

Bruch einer Kupfer-IUD

Intrauterinpessare (IUD) stellen aufgrund ihrer hohen kontrazeptiven Sicherheit sowie der langen Wirkdauer ein beliebtes Verhütungsmittel dar. Trotz der insgesamt guten Verträglichkeit sind Komplikationen allerdings nicht auszuschließen.
Eine 36-jährige Mutter, welche nach zwei Kaiserschnittgeburten mittels Kupfer- IUD verhütet hatte, stellte sich mit einer spontanen Ausstoßung des langen, kupferummantelten IUD-Arms vor. Der kurze Arm fehlte dagegen. Schmerzen oder abnormale vaginale Blutungen oder Sekretionen bestanden nicht. Bei der daraufhin durchgeführten Beckensonographie stellten sich im Cavum uteri zwei IUD-Fragmente dar, deren Lage röntgenologisch bestätigt wurde. Mithilfe einer Fasszange gelang es, die beiden Bruchstücke unter Ultraschallsicht zu extrahieren. Die anschließende Sonographie ergab keine Hinweise auf weitere Fragmente. Obwohl IUD-Brüche extrem selten auftreten, müssen die Anwenderinnen über diese mechanische Komplikation aufgeklärt werden, schließen die Autoren. Ob ein Belassen der IUD-Fragmente vertretbar wäre, lasse sich anhand der verfügbaren Literatur nicht beantworten. Die Entfernung der Bruchstücke ist indiziert. LO
Quelle: Wakrim S, Lahlou L: Spontaneously expelled IUD and missing fragments in the uterine cavity. Radiol Case Rep 2020; 15(9): 1654-6
ICD-Codes: Z30.

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