Forschende aus China beleuchteten diese Fragestellung anhand der Daten von 8.396 Frauen und Männern mit operablem Mammakarzinom im Stadium I bis III. Bei 2,2 % lag eine BRCA1- und bei 3,6 % eine BRCA2-Variante vor. Rund 37 % der Betroffenen erhielten eine brusterhaltende Therapie, 18 % eine Mastektomie mit Radiatio und 45 % eine einfache Mastektomie.
Im Kollektiv der BRCA1- bzw. BRCA2-Mutationsträgerinnen und -träger zeigte die multivariate Analyse: Nach einem medianen Follow-up von 7,5 Jahren unterschieden sich die brusterhaltend therapierten Personen weder im Hinblick auf das brustkrebsspezifische noch das Gesamtüberleben von den mastektomierten und bestrahlten oder den ausschließlich mastektomierten Personen. In der Gruppe der Betroffenen ohne entsprechende Genvariante (n = 7.905; 94,2 %) hatten dagegen die brusterhaltend therapierten Personen gegenüber den mastektomierten (mit oder ohne Radiatio) einen deutlichen Vorteil bezüglich des brustkrebsspezifischen und des Gesamtüberlebens.
Auch für das Mammakarzinom mit BRCA1/2-Keimbahnmutation stellt die brusterhaltende Therapie eine Behandlungsoption dar, so die Wissenschaftler. Voraussetzung sei allerdings die klinische Eignung des Tumors. LO