Gyn-Depesche 2/2005

Cerclage schützt nicht vor Frühgeburt

Seit einem halben Jahrhundert setzt man die Zervikal-Cerclage zur Verhütung von Frühgeburten ein. Nicht immer konnte ihr Nutzen bestätigt werden. Ob man durch transvaginale Ultraschallmessung der Zervixlänge die Hochrisikopatientinnen für Frühgeburten besser herausfinden kann und was die Cerclage wirklich bringt, prüfte man in Großbritannien.

In einer randomisierten, kontrollierten Multicenterstudie wurde bei 47 123 Frauen die Länge des Gebärmutterhalses in der 22. bis 24. Schwangerschaftswoche bestimmt. Eine Zervixlänge von 15 mm und weniger wiesen 470 Schwangere auf; 253 nahmen an der Studie teil. Randomisiert erhielten 127 eine Zervikal-Cerclage mittels Shirodkar-Naht; 126 wurden nur beobachtet. Primäres Ergebnis war die Niederkunft vor der 33. Schwangerschaftswoche (231 Gestationstage). Eine Frühgeburt trat in beiden Gruppen ähnlich häufig auf: Im Cerclage-Kollektiv waren es 28 Frauen (22%), in der Kontrollgruppe 33 (26%). Auch in der perinatalen und mütterlichen Morbidität und Mortalität gab es keine signifikanten Unterschiede.

Quelle: To, MS: Cervical cerclage for prevention of preterm delivery in women with short cervix: randomised controlled trial, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 363 (2004), Seiten: 2004

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