Aus der dänischen Datenbank für Fetalmedizin gingen 3621 Zwillingsschwangerschaften mit vollständigen Ergebnissen des regulären Ersttrimester- Screenings und zwei zu diesem Zeitpunkt lebenden Feten hervor. 84,3% waren dichorial, 15,0% monochorial-diamnial (MCDA) und 0,7% monochorial-monoamnial (MCMA).
Bei den dichorialen Schwangerschaften kamen in 96,0% der Fälle beide Kinder lebend zur Welt, bei MCDA in 86,2% und bei MCMA in 66,7% der Fälle. Ein Spontanverlust beider Feten zwischen der 12. und der 22. SSW trat bei 0,9%, 2,4% bzw. 20,8% ein. Auch der spätere intrauterine Tod eines einzelnen Feten war bei monoamnialen Zwillingen häufiger (1,7% versus 0,6%) – nicht aber der Verlust beider Feten nach der 22. SSW. Die neonatale Mortalität unterschied sich nicht signifikant.
Die Nackenfaltenmessung ergab bei 3,8% der dichorialen und 6,1% der MCDA-Zwillinge ein erhöhtes Trisomie-21-Risiko. Invasive Tests wurden bei Monochorialen signifikant häufiger durchgeführt. Sie bestätigten die Diagnose bei 1,1% der monochorialen, aber bei 3,7% der dichorialen Schwangerschaften. Dies spricht für unterschiedliche Falsch-Positiv-Raten der Risikobestimmung durch die Nackenfaltenmessung: Bei monochorialen Zwillingen kann eine erhöhte Transluzenz auch ein frühes Zeichen eines feto-fetalen Transfusionssyndroms sein. Dessen Inzidenz ging in die Analysen jedoch nicht ein. Auch die Terminations-, Frühgeburten- und Sektioraten lagen bei monochorialen Zwillingsschwangerschaften höher.
Die Ergebnisse bekräftigen nach Ansicht der Autoren die Bedeutung der Chorionizitätsbestimmung im Rahmen des Ersttrimester- Screenings. CW