Urogenitales Menopausensyndrom – vulvovaginale Atrophie

Gyn-Depesche 6/2017

CO2-Laser-Behandlung lindert vaginale und urologische Symptome der Menopause effektiv

Während der menopausalen Transition unterliegt der Körper der Frau zahlreichen Veränderungen. Ursache ist die chronische Hypoöstrogenämie, welche sich insbesondere auch in vaginaler Trockenheit, Dyspareunie und Harnwegssymptomen äußern kann. Bis 2014 nannte man dieses Erscheinungsbild „vulvovaginale Atrophie“, dann schlugen Fachgesellschaften den umfassenderen und weniger stigmatisierenden Begriff „urogenitales Menopausensyndrom“ vor (GSM, genitourinary syndrome of menopause). Eine lokale, nicht medikamentöse Behandlungsmöglichkeit von GSM-Symptomen stellt der fraktionierte CO2-Laser „MonaLisa Touch®“ dar, der das vaginale Epithel gezielt stimulieren und revitalisieren kann. Das führt zu einer signifikanten Reduktion der vaginalen und urologischen GSM-Beschwerden, wie zahlreiche Studien zeigten.

Features
  • Die mikroablative, fraktionierte CO2-Laser-Behandlung bessert typische Symptome des urogenitalen Menopausensyndroms signifikant (z. B. Dyspareunie, Atrophie und Harnwegsinfekte)
  • Die Laser-Therapie ist eine hormonfreie Therapiealternative unter anderem für Patientinnen, die keine hormonelle Therapie wünschen oder hierfür nicht infrage kommen
Mehr als die Hälfte aller postmenopausalen Frauen sind vom urogenitalen Menopausensyndrom GSM betroffen. Aber auch prämenopausale Frauen (ca. 15%) können unter GSM-Symptomen leiden, wenn z. B. eine chirurgisch induzierte Menopause vorliegt.1 Der Östrogenmangel kann sich in drei Bereichen manifestieren: 1) externe Genitalien: vaginaler oder Beckenbodenschmerz, Scheidentrockenheit, -irritationen oder -brennen, Pruritus vulvae, verminderter Turgor/Elastizität; 2) urologische Symptome: Drang-/Stressinkontinenz, Nykturie, Hämaturie, rezidivierende Harnwegsinfekte; 3) sexuelle Probleme: Libidoverlust, verringerte Lubrikation, verminderte Erregbarkeit, Dyspareunie.2 Im Unterschied zu den typischen vasomotorischen Symptomen der Menopause, die häufig intermittierend auftreten und sich im Laufe der Zeit von alleine bessern, sind GSM-Symptome in der Regel chronisch und bessern sich häufig nur durch therapeutische Interventionen. Auch wenn die Beschwerden nicht lebensbedrohlich sind, so haben sie doch einen immensen Einfluss auf die Lebensqualität der betroffenen Frauen.2
 
Epithelaufbau dank CO2-Laser
 
Neben Lebensstiländerungen (z. B. Aufrechterhalten der sexuellen Aktivität oder Rauch-Stopp) und lokal anzuwendenden Hormonpräparaten oder Lubrikativa kann auch eine systemische Hormonersatztherapie (HRT) positiv auf GSM-Symptome wirken. Allerdings ist die (systemische) HRT mit Nebenwirkungen wie z. B. Endometriumhyperplasie/-karzinom und Brustschmerzen behaftet und ist z. B. bei Zustand nach Mammakarzinom oder Thromboembolie kontraindiziert.
Ein neues Laser-Verfahren bietet nun eine hormonfreie Alternative zur Behandlung der urogenitalen Beschwerden bei GSM. Der mikroablative, fraktionierte CO2-Laser (Mona-Lisa Touch®) gibt bei der intravaginalen Anwendung Energie an das Scheidengewebe ab und löst so eine Revitalisierung des vaginalen Epithels aus. In der bei GSM atrophischen Mukosa wird die Neubildung von Kollagen und Elastin induziert und eine bessere Durchblutung erreicht. In der Regel genügen drei fünfminütige Sitzungen innerhalb von 18 Wochen.
 
Studien bestätigen Wirksamkeit
 
In zahlreichen wissenschaftlichen Studien konnte die Wirksamkeit und Sicherheit des mikroablativen, fraktionierten CO2-Lasers gezeigt werden. So verbesserten sich z. B. in einer Studie mit 53 Patientinnen mit GSM-Beschwerden (genital und urologisch) sowohl der Vaginal Maturation Value (VMV) als auch der Vaginal Health Index Score (VHIS) und der Female Sexual Function Index (FSFI) signifikant.3 Alle typischen GSM-Beschwerden – Dyspareunie, Scheidentrockenheit, Brennen, Jucken, Dysurie, Stress- und Dranginkontinenz – besserten sich ebenfalls signifikant. In einer aktuellen, umfangreichen Metaanalyse von insgesamt 14 Studien (über 500 eingeschlossene Patientinnen) bestätigten sich diese Ergebnisse, die auch langfristig erhalten blieben (Follow-up zwölf bis 24 Monate).4,5
Da insbesondere Patientinnen nach Mammakarzinom-Therapie hormonelle GSM-Therapien verwehrt sind, wurde speziell auch dieses Kollektiv in Studien untersucht. Es zeigte sich, dass die Therapie GSM-Symptome bei Patientinnen nach Chemo- und hormoneller onkologischer Therapie signifikant besserte.6,7 CB

 

Literatur: [1] Gandhi J et al., Am J Obstet Gynecol 2016; 215: 704-11; [2] Kim HK et al., J Menopausal Med 2015; 21: 65-71; [3] Pitsouni E et al., Maturitas 2016; 94: 131-6; [4] Pitsouni E et al., Maturitas 2017; 103: 78-88; [5] Behnia-Willison F et al., Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol 2017; 213: 39-44; [6] Pieralli A et al., Arch Gynecol Obstet 2016; 294: 841-6; [7] Pagano T et al., Menopause 2016; 23: 1108-13

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x