Trotz schwacher Datenlage gilt der vaginale CO2-Laser als konservative Therapieoption bei einer Stressharninkontinenz. Die Idee dahinter: Die Laserapplikation induziert einen Gewebeumbau und Regenerationsvorgänge, welche die Urethra stützen und letztlich die Kontinenz verbessern, erläutern die Forschenden. Sie testeten das Verfahren an einem Kollektiv von 49 Frauen mit objektiver und subjektiver Stressharninkontinenz. Diese absolvierten im Abstand von vier Wochen drei Lasersitzungen steigender Intensität. Weitere 48 Inkontinenzpatientinnen erhielten eine Scheinintervention.
Nach drei Monaten unterschieden sich die beiden Studienarme weder im Hinblick auf die Häufigkeit eines subjektiven Urinverlusts beim Husten, Niesen oder Lachen, noch im Hinblick auf die Häufigkeit eines objektiv messbaren Urinverlusts. Gleiches galt für die Schmerzbelastung während des Eingriffs. Auch bezüglich des subjektiven Therapieerfolgs sowie der gesundheitsbezogenen Lebensqualität war die Lasertherapie der Scheinintervention nicht überlegen. Vaginale Blutungen erlitten drei der mit Laser behandelten Frauen sowie eine Patientin der Kontrollgruppe.
Angesichts der Studienergebnisse können die Wissenschaftler:innen den CO2- Laser nicht zur Therapie der Stressharninkontinenz empfehlen. Interessierte Patientinnen sollten ihrer Ansicht nach über das Fehlen qualitativ hochwertiger Evidenz zugunsten dieser Methode aufgeklärt werden. LO