Sonographie des Feten

Gyn-Depesche 1/2015

Darm-Duplikationen werden häufiger

Enterale Duplikationszysten werden mit der Perfektionierung der pränatalen Sonographie immer häufiger entdeckt. Die entsprechende Therapie kann dann frühzeitig vorgenommen werden.

Ein entsprechender Fall wird aus Genk, Belgien, berichtet. Bei einer 17-jährigen Primi gravida zeigte das Routine-Sonogramm in der 20. SSW eine zystische Struktur im rechten Unterbauch. Ein MRI in der 33. SSW bestätigte den Befund. Zum Termin wurde ein Junge mit 3520 g entbunden, Apgar-Score 9 und 10. Die Abdomen- Sonographie zeigte eine zystische Struktur von 3,7 cm Durchmesser im rechten unteren Abdomen. Der Befund wurde mittels CT bestätigt. Eine Kontrastuntersuchung ergab, dass die Struktur nicht in Verbindung zum Verdauungstrakt stand. Am zehnten Tag nahm man eine explorative Laparotomie via eines kleinen Schnitts am Nabelrand vor. Die Zyste war sehr mobil, konnte aber durch den Nabel nicht extrahiert werden. Das gelang erst, nachdem man 12 ml Flüssigkeit aspiriert hatte. Bei der Resektion musste ein kurzes Stück Dünndarm entfernt werden. Die Histologie sprach für eine enterogene Duplikationszyste ohne Zeichen für Malignität. Das Kind erholte sich nach dem Eingriff schnell. Solche Zysten können zu Komplikationen führen wie Darmverschluss, Blutungen, Perforation oder maligner Transformation. Es besteht daher Konsens, dass sie exzidiert werden sollten. Manchmal kann man sie entfernen, ohne den Darm zu tangieren. In diesem Fall war eine Resektion mit End-zu-End-Anastomose nötig. Die gemeinsame Blutversorgung von Zyste und Darm muss sorgfältig präpariert werden. Der beste Zeitpunkt für die chirurgische Therapie ist nicht bekannt. Es erscheint aber logisch, diese anzusetzen, sobald das Kind in gutem Zustand ist. WE

Quelle:

Teunissen J et al.: Prenatal detection of an enteric duplication cyst. Acta Chir Belg 113 (2013) 355-356

ICD-Codes: Q45.2

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