Physiologische und pathologische Fertilitäts-Abnahme

Gyn-Depesche 2/2015

Dem Kinderwunsch eine Chance geben

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Die Fortschritte in der Therapie maligner Erkrankungen haben es mit sich gebracht, dass immer öfter jüngere Frauen den Wunsch nach einem Kind verspüren, deren Krebs in Remission gebracht wurde. Und Frauen ohne eine solche Vorgeschichte schieben das Kinderkriegen immer öfter auf, bis es fast zu spät dafür ist; dann soll die Medizintechnik helfen.

Wenn Krebs die Chancen mindert

Krebs ist typischerweise ein Leiden der Jahre über 50, aber es gibt genug jüngere Frauen und Mädchen, die an einem Malignom erkranken. Über das blanke Überleben hinaus ist eine gute Lebensqualität ein Therapieziel, und dazu kann die Erfüllung eines Kinderwunsches gehören. Dieser Wunsch kann durch das Malignom selbst oder aber durch gonadotoxische Therapien behindert werden.
Viele junge Frauen mit Krebs werden heute noch nicht über die Möglichkeiten einer Erhaltung ihrer Fertilität beraten. In der Situation einer niederschmetternden Diagnose ist das allerdings eine Herausforderung für den betreuenden Arzt. Außerdem gibt es neben etablierten Optionen auch etliche, die sich noch im experimentellen Stadium befinden. Nicht alle diese Frauen sind Kandidatinnen für fertilitätserhaltende Maßnahmen. Alternativen, die zu einer Familie führen können, wie Oozytenspende oder Adoption, sollten besprochen werden, betont eine Arbeitsgruppe um ein belgisches Zentrum für Reproduktionsmedizin.
Chemotherapie und Bestrahlung bergen ein Risiko für frühe Menopause bzw. primäre Ovarialinsuffizienz – Folgen von Follikeldepletion, Stroma-Fibrose und Gefäßschäden im Ovar. Eine frühe Menopause hat ungünstige Auswirkungen auf die Lebensqualität und kann Osteoporose, kardiovaskuläre Erkrankungen und psychische Probleme wie Depression nach sich ziehen. Auch wenn sich die Ovarfunktion nach einer Krebstherapie erholt, ist das „Fenster der Fertilität“ verengt.

Die Follikel-Depletion, das hervorstechendste Merkmal des Ovar-Schadens, ist am stärksten ausgeprägt nach Gabe von Alkylanzien (wie Cyclophosphamid) sowie nach Ganzkörperbestrahlung (zur Konditionierung für eine Stammzelltransplantation) oder direkter Bestrahlung der Ovarien. Die Schädigungsmechanismen der verschiedenen Chemotherapeutika sind unterschiedlich (bei Cyclophosphamid: Stimulation und Burnout). Ihr genaueres Verständnis könnte helfen, protektive Strategien gegen die iatrogene Depletion der Ovar-Follikel zu entwickeln.

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