Gründe für eine missglückte IVF

Gyn-Depesche 6/2005

Depressivität steigert Stressempfinden bei der Behandlungsprozedur

Der Erfolg einer In-vitro-Fertilisation (IVF) bzw. intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) hängt von zahlreichen Faktoren ab. Ein wichtiger Einflussfaktor ist direkter und indirekter Stress. In einer Studie wurden im Rahmen einer IVF-Prozedur Stresshormonspiegel sowie das Vorliegen von Angst bzw. Depressionen als psychologische Dimensionen von Stress bei den Frauen untersucht.

In die multizentrische prospektive Kohortenstudie wurden Frauen einbezogen, die sich einer erstmaligen IVF/ICSI unterzogen. Zur Bestimmung der Stresshormon-Konzentrationen wurde der Nachturin vor Beginn der Behandlung, an dem Tag der Ei-Gewinnung sowie am Tag des Embryotransfers gesammelt. Zehn bis 20 Tage vor dem Beginn der GnRH-Analogon-Applikation wurden die Frauen zusätzlich zwei Fragebogentests unterzogen: dem State Anxiety Inventory zur quantitativen Bestimmung der Angst sowie dem Beck Depression Inventory zur Erfassung der Depressivität. Von 168 Frauen lag ausreichend Datenmaterial zur Auswertung vor. Es ergab sich eine signifikante Korrelation zwischen den Adrenalin-Urinkonzentrationen vor Beginn der Behandlung bzw. beim Embryotransfer und den Scores im Depressionstest zu Studienbeginn. Bei den Frauen mit einer erfolgreich abgeschlossenen Behandlung wurden zum Zeitpunkt der Ei-Gewinnung niedrigere Adrenalin-Konzentrationen gefunden, ebenso waren ihre Adrenalin- und Noradrenalin-Werte im Urin zum Zeitpunkt des Embryotransfers niedriger als bei den Frauen mit einer missglückten Behandlung.

Quelle: Smeenk, JM: Stress and outcome success in IVF: the role of self-reports and endocrine variables, Zeitschrift: HUMAN REPRODUCTION, Ausgabe 20 (2005), Seiten: 991-996

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