Anonyme Geburt

Gyn-Depesche 6/2013

Der Neonaten-Mord wurde eingedämmt

Als Neonatizid gilt die Ermordung des Neugeborenen innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Geburt durch die Mutter, sei es durch Vernachlässigung oder durch aktivere Tötungsmethoden. Sehr viele Fälle bleiben unentdeckt.

Mit zwei Strategien versucht man sich in westlichen Ländern gegen diese Morde zu stemmen: der anonymen Entbindung und der Babyklappe. Auch in Österreich gibt es viele Neonatizide. Dort wurde die anonyme Entbindung im Jahre 2001 eingeführt. Das bot jetzt Gelegenheit, den Einfluss dieser Methode auf die Neonatizid-Rate zu untersuchen. Dort wird diese Straftat mit einem eigenen Pragraphen gewürdigt. Zum Vergleich dienten Finnland und Schweden.

Die Rate polizeilich festgestellter Tötungen von Neugeborenen betrug zwischen 1991 und 2001, vor Einführung der Maßnahme, 7,2 pro 100 000 Geburten; danach (von 2002 bis 2009) waren es 3,1 pro 100 000 (Rückgang signifikant). In Finnland und Schweden (wo es weder Babyklappe noch anonyme Entbindung gibt) lagen die Raten im gesamten Untersuchungszeitraum unter denen von Österreich und sie änderten sich über die Jahre der Studie auch nicht.

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