PCOS und Hypothyreose

Gyn-Depesche 5/2019

Der Teufel steckt im Detail

Voraussetzung für die definitive Diagnose des polyzystischen Ovarialsyndroms (PCOS) ist der sichere Ausschluss einer Schilddrüsenfunktionsstörung. Schon eine subklinische Hypothyreose kann kleine, aber feine Unterschiede im Stoffwechsel bedingen.
PCOS und Hypothyreose haben vieles gemeinsam, z. B. Menstruationsstörungen und Fertilitätsprobleme, Hyperandrogenämie und Gewichtszunahme. Bei einer subklinischen Hypothyreose sind die Symptome i. d. R. weniger stark ausgeprägt, können den Stoffwechsel von PCOS-Patientinnen aber dennoch merklich verschlechtern. Das zeigt eine Metaanalyse von neun Beobachtungsstudien, in welcher die Daten von insgesamt 1.537 euthyreoiden PCOS-Patientinnen und 301 PCOS-Patientinnen mit subklinischer Hypothyreose (SCH) verglichen wurden. Einige Parameter des Lipid- und Zuckerstoffwechsel fielen bei den PCOS-Patientinnen mit SCH aber schlechter aus als bei den euthyroiden Frauen. So wiesen Patientinnen mit subklinischer Hypothyreose gegenüber den euthyroiden signifikant höhere Gesamt- und niedrigere HDL-Cholesterinwerte sowie signifikant erhöhte Triglyzeridspiegel und Nüchternglucosespiegel auf.
Aufgrund der hohen Heterogenität der Studien sind die Ergebnisse mit Vorsicht zu betrachten. OH
Quelle: De Medeiros SF et al.: Subclinical hypothyroidism impact on the characteristics of patients with polycystic ovary ... Gynecol Obstet Invest 2018; 83: 105-15

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