Seit 2005 haben im Rahmen der Aufklärungsaktion „Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder unter 7” fast 25 000 Menschen sogenannte Risikocheckbögen ausgefüllt. Diese dienen der Bestimmung des individuellen Diabetesrisikos und basieren auf dem FINDRISK-Fragebogen. Teilnehmer mit und ohne Diabetes wurden getrennt ausgewertet. „Die riesige Datenmenge, der lange Beobachtungszeitraum und die hohe Relevanz der Ergebnisse macht die Auswertung einzigartig und zeigt, wie wichtig die Aufklärung über die Volkskrankheit bleibt“, erklärte PD Dr. Werner Hopfenmüller, Berlin, im Rahmen einer Pressekonferenz der Firma Sanofi-Aventis. Die Auswertung von 16 000 Teilnehmern ohne Diabetes ergab: 57% waren übergewichtig oder adipös, der Taillenumfang war bei 44,5% deutlich erhöht. 40% gaben an, sich zu wenig zu bewegen. 53% der Teilnehmer hatten ein erhöhtes Risiko, in den nächsten zehn Jahren an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken. „Wir hoffen, dass solche Zahlen auch die Politik dazu bringen, sich noch mehr mit der Volkskrankheit auseinanderzusetzen“, so Prof. Stephan Jacob, Villingen-Schwenningen. Von den Teilnehmern, die bereits an Diabetes erkrankt waren, hatte fast die Hälfte (über die Jahre im Schnitt 43%) einen HbA1c-Wert von >7%. „Die Ergebnisse zeigen, dass Maßnahmen zur Prävention, Früherkennung und Optimierung der Therapie notwendig sind, um die Zahl der Neuerkrankungen zu reduzieren und die Versorgung zu verbessern“, so Jacob. MW
Nach fast 25 000 Risikochecks
Praxis-Depesche 11/2014
Diabetes-Aufklärung tut weiter not
Jeder zweite Teilnehmer einer Aufklärungsaktion hatte ein erhöhtes Risiko, innerhalb der nächsten zehn Jahre an Diabetes zu erkranken. Außerdem erreichte fast die Hälfte der Menschen mit Diabetes ihren Blutzuckerzielwert nicht.