Mammakarzinom

Praxis-Depesche 6/2018

Dicke Mädchen weniger gefährdet?

Stockholmer Epidemiologen untersuchten den Zusammenhang zwischen dem Körperbau im Kindes- und Jugendalter und dem späteren Mammakarzinomrisiko.

Analysiert wurden Daten von 6731 Patientinnen mit invasivem Mammakarzinom und 28 705 Frauen gleichen Alters ohne Tumor. Anhand von Piktogrammen sollten die Teilnehmerinnen ihre Figur im Alter von sieben und 18 Jahren als dünn, mittel oder dick einordnen. Ein niedriges Körpergewicht in der Kindheit und Jugend erwies sich als unabhängiger Risikofaktor für späteren Brustkrebs. Dies galt sowohl für prä- als auch für postmenopausale Diagnosen. Bei dicken Kindern sank das Erkrankungsrisiko um 22% im Vergleich zu dünnen. Wurden magere Kinder zu dicken Jugendlichen, wirkte sich das nicht risikomindernd aus – der umgekehrte Fall dagegen schon (im Vergleich zu Kindern, die immer dünn waren). Eine füllige Figur im Alter von 18 Jahren zeigte zudem eine signifikante Assoziation mit einer geringeren Tumorgröße. Eine Erklärung dafür könnte nach Ansicht der Studienautoren die verringerte mammographische Dichte durch die größere Körpermasse sein, was die Detektion kleinerer Tumoren erleichtert. Möglicherweise schützt eine höhere Exposition mit im Fettgewebe produzierten Östrogen vor der Menarche – anders als postpubertal – vor Brustkrebs. CW

Quelle:

Shawon SR et al.: Body size in early life and risk of breast cancer. Breast Cancer Res 2017; 19(1): 84

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