Weibliche Beschneidung

Gyn-Depesche 3/2003

Die Aufmerksamkeit der Ärzte ist auch hier gefordert

Die weibliche Genitalverstümmlung wird in vielen afrikanischen Ländern praktiziert. Auch hiesige Mediziner werden zunehmend mit dem Problem konfrontiert.

137 Millionen Frauen weltweit sind Opfer der "weiblichen Beschneidung", ein Ausdruck, der die gravierenden Auswirkungen der Verstümmelung verharmlost. Das Ausmaß der Operation, die meist von Laien unter septischen Umständen ohne Narkose ausgeführt wird, reicht von der Beschneidung des Praeputium clitoridis bis zur Excision der kleinen und großen Labien und der Klitoris und fast vollständigem Zunähen der Vagina. Mädchen, die die Prozedur überleben, kämpfen lebenslang mit urologischen Komplikationen, Infektionen, geburtshilflichen Komplikationen, mit Störungen des Sexuallebens und postraumatischem Stress-Syndrom. Genitale Verstümmelung ist in einigen Kulturen tief verwurzelt. Der Kampf dagegen erfordert ein Vorgehen auf vielen Ebenen: Aufklärung unter Immigranten und bei Ärzten, politische Maßnahmen wie erleichtertes Asyl für betroffene Frauen, und mehr. (MC)

Quelle: Morrone, Aldo: Stop female genital mutilation: appeal to the international dermatologic community, Zeitschrift: INTERNATIONAL JOURNAL OF DERMATOLOGY, Ausgabe 41 (2002), Seiten: 253-263

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