Bei starker Hämaturie wird die Diagnose meist schnell gestellt, bei geringer kann es dauern. Mehr als die Hälfte der Rupturen erfolgen am intraperitonealen Teil der Blase, aber nur wenige präsentieren sich mit akuter Peritonitis. Der abdominelle Schmerz wird oft von den Wehen überdeckt.
Dies zeigte auch ein Fall im chinesischen Guangdong. Dort brachte eine 23-jährige Primigravida scheinbar komplikationslos am Termin einen weiblichen Säugling zur Welt. Sie klagte zunächst nur über Blähbauch. Nach fünf Tagen kam es aber zu ernsten Bauchschmerzen, Erbrechen, Schüttelfrost und hohem Fieber, Oligurie und Beinödemen. Sonographisch stellte man massiven Aszites fest. Kreatinin, Harnstoff und Kalium im Serum waren stark erhöht. Mit Verdacht auf postpartales akutes Nierenversagen und Peritonitis therapierte man mit Antibiotika i.v., Hämodialyse, Peritonealdrainage und Blasenkatheter. Beschwerden und Befunde besserten sich. Mit weitergehender Diagnostik einschließlich MRI, CT, Zystoradiographie und Zystoskopie erkannte man dann eine intraperitoneale Blasenruptur mit Entzündung. Via Laparotomie wurde der Riss geschlossen. Im weiteren Verlauf erholte sich die Patientin. Sie konnte acht Tage nach dem Eingriff entlassen werden.
Bei postpartalem Aszites und Laborwerten im Sinne eines Nierenversagens sollte man an eine Blasenruptur denken. Das Verhältnis zwischen Aszites- und Serum-Kreatinin kann einen weiteren Hinweis geben. WE