Gyn-Depesche 1/2010

Die falsche Menopause

Etwa ein Drittel der Frauen mit Brustkrebs sind bei der Diagnose prä- oder perimenopausal; drei Viertel haben hormonabhängige Tumoren. Zytostatika können einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, ihre Prognose zu verbessern; sie führen allerdings nicht selten zu permanenter oder vorübergehender Amenorrhö. Das kann dann zu Problemen führen, wenn eine Aromatasehemmer-Therapie in Betracht gezogen wird.

Etwa ein Drittel der Frauen mit Brustkrebs sind bei der Diagnose prä- oder perimenopausal; drei Viertel haben hormonabhängige Tumoren. Zytostatika können einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, ihre Prognose zu verbessern; sie führen allerdings nicht selten zu permanenter oder vorübergehender Amenorrhö. Das kann dann zu Problemen führen, wenn eine Aromatasehemmer-Therapie in Betracht gezogen wird.

Diese Substanzen sind zum Standard bei rezeptorpositiven Mammakarzinomen in der Postmenopause geworden. Würde man sie als Monotherapie in der Prämenopause einsetzen, bestünde die Gefahr, dass es zu einer ovariellen Überstimulation und einem Anstieg der Aromatase kommt.

Eitan Amir und Mitarbeiter, Toronto (BMJ 340, 2010, 48-50) berichten exemplarisch vom Fall einer 47-jährigen Patientin, bei der ein hormonrezeptorpositiver, Her-2-negativer Brustkrebs diag­nostiziert worden war. Damals hatte sie seit sechs Monaten keine Periode mehr gehabt. Nach primärer Chemotherapie verordnete man Tamoxifen. Wegen Unverträglichkeit wechselte man auf einen Aromatasehemmer, nachdem die Hormonwerte für Postmenopause sprachen. Sie vertrug ihn gut. Neun Monate später hatte sie zwei vaginale Blutungen. Die Hormonwerte entsprachen jetzt der Prämenopause. Man setzte einen LHRH-Agonisten an und überwies die Patientin zur Oophorektomie. Mit Ovar-Suppression oder -Ablation ist man auf der sicheren Seite.

<

Lesen Sie den ganzen Artikel

Fachgruppen-Login


Zugangsdaten vergessen?

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x