Man weiß, dass die weiblichen Sexualhormone (Östrogene, Progesteron und Relaxin) während des Menstruationszyklus extremen Schwankungen unterworfen sind und dabei auch die Entspannung von Bändern erhöhen und die neuromuskuläre Koordination vermindern können. Unter oralen Kontrazeptiva wird der Blutspiegel-Verlauf der Hormone geglättet; das könnte auch einen positiven Einfluss auf die Funktion des Bewegungsapparates haben.
Ägyptische Experten gingen den Wirkungen der COC auf die Lagestabilität der Frauen nach, die sie einnehmen. Zur Sicherheit beim Stehen und Gehen trägt eine kinetische Funktionskette von Hüfte, Knie und Fußgelenk bei. Die Balance kann gestört werden, wenn das Feedback aus diesem System oder die Stärke seiner Komponenten reduziert sind.
Die Studie schloss 200 Frauen mittleren Alters ein. Gruppe I nahm über zwölf Zyklen ein Präparat mit 30 μg Ethinylestradiol und 3 mg Drospirenon ein, Gruppe II kein COC. Die mediolaterale und die anteroposteriore Stabilität wurden mit einer Messapparatur untersucht. Die mediolaterale, die anteroposteriore und die Gesamt-Stabilität waren unter COC signifikant besser.
Aus ihren Ergebnissen folgern die Autoren, dass die Einnahme von COC eine effektive Maßnahme darstellt, um die Lage- Balance „normaler“ und sportlicher Frauen zu verbessern und ihr Verletzungsrisiko zu reduzieren. Diesen positiven Effekt führen sie nicht auf die geänderten Hormonspiegel als solche zurück, sondern auf die Stabilisierung der Hormonspiegel über den Zyklus hinweg. WE