Abnorme Menstruationen wurden bei HIV-positiven Frauen in erhöhter Häufigkeit gefunden.
Die Dimension des Problems versuchte eine kanadische Arbeitsgruppe anhand der Auskünfte eines Fragebogens abzuschätzen. An der Analyse waren Frauen im Alter ab 16 Jahren und unter 45 Jahren aus drei Provinzen beteiligt. Es war nach unregelmäßigen Menses, Häufigkeit, Volumen und Dauer der Blutungen und nach Blutungen zwischen den Terminen gefragt worden. Mit einer Regressionsanalyse forschte man nach unabhängigen Korrelaten der Menstruationsstörungen.
Von 1.422 Frauen gaben 55,9% abnorme Menses an. Zusammenhänge einer solchen Störung fand man mit frühzeitiger Menopause bei der Mutter oder einer Schwester, mit einer Hepatitis-B-Koinfektion, mit Zigarettenrauchen und Einnahme einer antiretroviralen Medikation (ART). Frauen aus British Columbia hatten häufiger ein solches Problem als solche aus Ontario oder Quebec.
Frauenärzte sollten bei HIV-positiven Frauen auf abnorme Menses achten. Falls es sich um starke oder verlängerte Blutungen handelt, sollte eine Zyklus-Regulation mit Hilfe von hormoneller Kontrazeption (einschließlich intrauteriner) angestrebt werden. Bei verringerter Fertilität ist es schwieriger, Abhilfe zu schaffen. WE