Kaiserschnittrate

Gyn-Depesche 4/2017

Die Kurve flacht ab

In industrialisierten Ländern kommen zu viele Kinder per Sectio zur Welt, moniert die WHO immer wieder. Nun wurden die weltweiten Trends bzgl. der Kaiserschnittrate aktualisiert, und man sah, dass heutzutage die Rate in den meisten untersuchten Ländern langsamer ansteigt.

Ausgewertet wurden alle Länder, die mehr als 50 000 Geburten pro Jahr aufweisen und ein Bruttosozialprodukt pro Kopf in 2013 von mindestens 20 000 US$ erreichen. Zwischen 1993 und 2003 zeigte sich ein deutlicher Anstieg der Schnittentbindungsrate von im Mittel 40%. Zwischen 2003 und 2013 waren es hingegen nur noch 11% Zunahme – die Kurve flachte also merklich ab. Betrachtete man nur den jüngsten Zeitraum, lag die Rate bei nur 1,5%, in sechs Ländern nahm die Sectiohäufigkeit bis 2013 sogar ab. In Deutschland lag die Sectiorate 1993 bei 166 pro 1000 Lebendgeburten, in 2013 bei 306. Zuletzt (2003 bis 2013) lag der Anstieg bei uns bei 23,4%. Zum Vergleich: In Finnland, Italien und Schweden sank die Rate (-2,3%, -4,4%, -0,7%), in Österreich, Tschechien und der Slowakei lag diese gar noch höher als bei uns (39,1%, 62,7%, 69,4%). Der Anstieg der Sectioraten hat in industrialisierten Ländern ein Plateau erreicht. Auf Erklärungsversuche verzichtete das deskriptive Paper gänzlich. CB
Quelle:

Declercq E et al.: The plateauing of cesarean rates in ... Am J Obstet Gynecol 2017; 216: 322-3

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