Moderne Menstruationshygiene

Gyn-Depesche 2/2018

Die Menstruationstasse als praktische Alternative zum Tampon

Immer häufiger erhalten Gynäkologen Nachfragen zum Menstruationsmanagement mit der Menstruationstasse. Ein Grund für die wachsende Beliebtheit ist neben der Umweltfreundlichkeit und der Kostenersparnis die Sorge vor dem toxischen Schocksyndrom, von dem im Zusammenhang mit Tampons berichtet wurde. Nach einer Umfrage von Testerinnen beider Hygiene-Artikel sind Menstruationstassen wie die Me Luna® klassischen Tampons in punkto Zufriedenheit sogar überlegen.

Features
  • Einfach in der Anwendung
  • Hoher Auslaufschutz
  • Kontrolle über das Blutvolumen
  • Keine Austrocknung der vaginalen Mukosa
  • Umweltschonend
  • Kostensparend
In den letzten Jahren wurden zunehmend Fälle von toxischem Schocksyndrom (TSS) im Kontext einer Tampon-Nutzung berichtet. Meist wird das Syndrom dadurch ausgelöst, dass die Tampons zu lange getragen werden. Viele Frauen suchen daher nach vergleichbaren Alternativen zur Monatshygiene. Und so findet man in den Regalen von Drogeriemärkten neben Tampons und Binden auch immer häufiger Menstruationstassen.
 
Einfache Handhabung
 
Moderne Menstruationstassen werden aus thermoplastischem Elastomer (TPE) bzw. „ liquidsilicone rubber“ (LSR) hergestellt (siehe Abb. 1). Ihre Handhabung ist einfach: Der flexible Silikonbecher wird mit den Fingern eingefaltet und dann vaginal eingeführt. Dort öffnet sich der Becher und fängt das men-struelle Blut auf. Je nach Blutungsstärke und Bechergröße muss die Menstruationstasse zwei bis vier Mal pro Tag entleert werden. Entfernt wird sie, in dem sie von unten mit den Fingern gegriffen, leicht eingedrückt und herausgezogen wird. Vor und nach jedem Einsetzen reicht es, die Menstruationstasse mit einer milden Seife zu reinigen. Zu Beginn und am Ende jeder Periode wird empfohlen, den Becher in kochendem Wasser zu desinfizieren.
 
Genauso gut wie Tampons, wenn nicht besser ...
 
Die meisten Frauen sind mit der Menstruationstassemindestens genauso zufrieden wie mit Tampons, so das Ergebnis der unabhängigen kanadischen Studie FLOW (finding lasting options for women). Eingeschlossen waren 110 vorwiegend Tampons nutzende Frauen im Alter zwischen 19 und 40 Jahren, die zunächst einen Zyklus lang ihre Monatshygiene wie gewohnt ausüben sollten. Für drei weitere Zyklen sollte die Hälfte der Frauen ausschließlich Tampons, die andere Hälfte eine Menstruationstasse verwenden. Am Ende jedes Zyklus sollten die Teilnehmerinnen ihre Zufriedenheit mit dem Produkt angeben. Vaginale Irritationen und gynäkologische Diagnosen wurden in einem Online-Tagebuch festgehalten.
Im Vergleich waren die Frauen mit der Menstruationstasse signifikant zufriedener als mit Tampons (5,4 vs. 5,0 auf der Likert-Skala von 1 = „schrecklich“ bis 7 = „fantastisch“; siehe Abb. 2). Die Frauen begrüßten vor allem die bequemere Anwendung (5,7 vs. 5,2 Punkte) und den höheren Auslaufschutz der Tasse gegenüber Tampons (5,4 vs. 4,8 Punkte). Abstriche gab es lediglich für die etwas schwierigere Entfernung der Silikontasse (5,0 vs. 5,5 Punkte). 91% der Tassen-Nutzerinnen gaben an, dass sie die Menstruationstasse weiter-empfehlen würden.
Die Zufriedenheit mit der Menstruationstasse stieg nach einer kurzen Eingewöhnungsphase mit der Dauer ihres Gebrauchs rasch an. So gaben zu Beginn mehr Tassen- als Tampon- Nutzerinnen subjektive vaginale Irritationen an, was sich im weiteren Verlauf der Studie aber schnell wieder legte. Harnwegsinfektionen traten in beiden Gruppen vergleichbar selten auf.
In Bezug auf das TSS-Risiko konnte in einer weiteren Studie bei Menstruationstassen in vitro keine Vermehrung von S.-aureus-Toxinen nachgewiesen werden. In einer anderen Untersuchung zeigten gebrauchte Menstruationstassen zudem eine geringere bakterielle Belastung als gebrauchte Tampons oder Binden.
Auch Gynäkologen bietet die Menstruationstasse Vorteile: Zum einen kann men-struelles Gewebe, das vom Becher aufgefangen wird, direkt für Analysezwecke verwendet werden; auch kann das Blutvolumen bzw. der Verlauf einer Menorrhagie leichter überwacht werden.
 
Weniger Müll und weniger Kosten
 
Laut Herstellerangaben sind Menstruationstassen wie Me Luna® über mehrere Jahre lang haltbar. Nach Berechnungen der FLOW-Studie sind die Kosten einer Menstruationstasse in etwa genauso hoch wie Tamponkosten für ein Jahr. Ab dem zweiten Gebrauchsjahr spart man also Geld. Auch für die Umwelt lohnt sich der Wechsel. Denn bei 13 Zyklen im Jahr kommt man auf etwa 169 Tampons, die pro Jahr pro Anwenderin nach Gebrauch in den Müll wandern. OH

 

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