In vielen Ländern besteht für orale Kontrazeptiva ärztliche Rezeptpflicht wie in Deutschland, in anderen werden sie von geschulten Apothekern verschrieben oder als OTC-Präparat verkauft. Forscher aus den USA untersuchten die Folgen der unterschiedlichen Verfügbarkeit. In die Analyse gingen vier Studien mit insgesamt über 5.000 Teilnehmerinnen ein.
In zwei neueren Studien aus Mexiko und den USA ergab sich bei einer OTC-Abgabe eine höhere Weiterführungsrate als bei einer ärztlichen Verordnung (adjustierte HR 1,58). Eine der beiden Studien belegte aber, dass bei einem Wegfall der Rezeptpflicht der Anteil der Anwenderinnen mit einer Kontraindikation steigt (21,4 vs. 13,8 %). TIPPDies betraf besonders Frauen mit Hypertonie und Raucherinnen über 35 Jahre. Zwei weitere Studien fanden Hinweise auf ein leicht erhöhtes Nebenwirkungsrisiko unter OTC-Anwendung. Schwerwiegende Nebenwirkungen wie Thrombophlebitis oder Thromboembolie wurden jedoch in keiner Studie beobachtet.
In 23 Studien, die die Werte und Präferenzen abfragten, sprach sich die Mehrheit der Anwenderinnen für eine rezeptfreie Abgabe der Pille aus. Die Zustimmung von Seiten der Ärzte fiel moderater aus. CW