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Endometriose – die Prävalenz wird mit 10 bis über 50% angegeben – ist für die betroffenen Frauen nicht nur mit zum Teil heftigen Schmerzen (Dysmenorrhö, Dyspareunie, chronische Unterbauchschmerzen) verbunden, sondern stellt auch eine häufige Ursache für Sterilität dar. Deshalb sind die Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Fertilität sowie die Beseitigung der Schmerzen die wichtigsten Behandlungsziele.
Neben der chirurgischen Behandlung der Endometriose kommt der medikamentösen Therapie eine besondere Bedeutung zu, erläuterte Prof. Adolf E. Schindler, Essen, wobei hier die Medikamente, die direkt oder indirekt in die Endometriumbildung eingreifen, im Mittelpunkt stehen. Dazu eignen sich vor allem GnRH-Agonisten wie Leuprorelinacetat. Ihr Ziel ist es, die zyklische Funktion des Ovars zu unterdrücken und auf diese Weise die Estradiol-Serumkonzentration in den postmenopausalen Bereich zu senken, denn Östrogene sind an der Entwicklung der Endometriose ursächlich beteiligt.
Die Erfahrungen mit GnRH-Agonisten haben gezeigt, dass die frühen Endometriose-Stadien besser auf die Behandlung reagieren als die fortgeschrittenen. Die absolute Rezidivrate und die rezidivfreie Zeit sind für die Frühstadien deutlich niedriger bzw. länger als für die Spätstadien. Sicher ist, dass die GnRH-Analoga, die am günstigsten als Ein- oder Dreimonats-Depot verabreicht werden, zurzeit die effektivste medikamentöse Therapieform der Endometriose-assoziierten Schmerzen darstellen. Sie scheinen die Fertilitäts-Chancen zu verbessern, besonders bei den schweren Formen der Endometriose in Verbindung mit modernen Methoden der Reproduktionsmedizin.
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